THEMEN // ISSUES
< \ > Jemand erzählt von seinem Weg, den er tatsächlich gegangen ist – mit allen Stolpersteinen, Umwegen und echten Learnings. Dann kommt die Person, die darüber gelesen hat, und erklärt besserwisserisch, wie es “eigentlich” funktioniert. Theoretisches Wissen wird über gelebte Erfahrung gestellt. Das ist respektlos und zeigt: Die Person versteht den Unterschied zwischen Wissen und Weisheit nicht.
g: “Wissen ist Macht – vor allem die Macht, anderen auf die Nerven zu gehen.”
< / > Die typische Reaktion: Frustration, Genervtheit, das Gefühl nicht ernst genommen zu werden. Viele versuchen, sich zu rechtfertigen oder diskutieren sich tot. Andere schweigen resigniert und ziehen sich zurück. Manche werden aggressiv oder sarkastisch. Die Energie verpufft in sinnlosen Debatten mit Leuten, die nicht zuhören wollen.
g: “Diskutieren bringt Weisheit – oder zumindest Kopfschmerzen.”
< | > Abgrenzen statt diskutieren. Minimiere die Energie, die du in solche Gespräche steckst. Normalisiere für dich: Manche Leute kapieren es nicht – das ist okay. Maximiere deine Zeit mit Menschen, die Erfahrung wertschätzen. Ein einfaches “Interessant. Warst du schon mal selbst in dieser Situation?” entlarvt elegant. Oder: Ignorieren und weitergehen. Deine Erfahrung braucht keine Rechtfertigung vor Theoretikern.
g: “Der beste Weg zur inneren Ruhe: Einfach nicht mehr zuhören.”
< /|\ > Das solltest du wissen: Studien zeigen: Menschen überschätzen theoretisches Wissen systematisch und unterschätzen Erfahrungswissen. Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt, dass gerade Anfänger mit wenig Praxiserfahrung ihr Wissen am meisten überschätzen. Experten dagegen werden oft bescheidener, weil sie die Komplexität kennen. Weisheit entsteht nicht durch Lesen, sondern durch Reflexion von Erlebtem. Der Begriff “Klugscheißer” existiert in fast jeder Sprache – ein universelles Phänomen.
g: “Je mehr man weiß, desto weniger muss man darüber reden – außer man will angeben.”
Konkretes Beispiel: Person A ist übergewichtig, bewegt sich wenig, hat gesundheitliche Probleme, findet sich aber “body positive” und behauptet: “Ich bin gesund, Gewicht ist nur eine Zahl. Schlankheit ist ein soziales Konstrukt!”
Person B ist natürlich schlank, bewegt sich intuitiv viel, hat nie Gewichtsprobleme gehabt, aber erlebt täglich die körperliche Leichtigkeit, die Energie, das beschwerdefreie Leben.
Person A erklärt Person B: “Du verstehst das nicht. Dicksein ist völlig okay. Die Gesellschaft ist das Problem, nicht mein Körper.”
Person B fragt vorsichtig: “Aber wie fühlst du dich nach einer Treppe? Oder nach einem langen Tag?”
Person A wird defensiv: “Du urteilst! Das ist Fatshaming!”
Person B schweigt.
Ende der Diskussion.
Der Unterschied:
Person A hat Theorie (Body Positivity, Social Justice) gelesen und nutzt sie als Schutzschild.
Person B lebt die körperliche Realität von Bewegungsfreiheit und Gesundheit – aber kann nicht darüber sprechen, ohne angegriffen zu werden. Kognitive Dissonanz trifft auf gelebte Erfahrung.
⬡ “Kognitive Dissonanz trifft auf gelebte Erfahrung” – ist der Kern des Problems.
Es beschreibt die Situation, in der:
⬢ Jemand sich eine Realität zurechtbiegt (Theorie, Ideologie, Selbstbild)
⬢ Diese nicht mit der gelebten Realität übereinstimmt
⬢ Aber die Person verteidigt ihre Version gegen jemanden, der die echte Erfahrung lebt
Twist: Hier ist nicht der Theoretiker der Klugscheißer, sondern derjenige, der Theorie nutzt, um Realität zu leugnen.
Das ist eine spannende Umkehrung:
Beides sind Formen von “Gelesen ≠ Gelebt” – nur aus unterschiedlichen Richtungen.
⚠️ Hinweis: Das Body-Positivity-Beispiel dient nur der Illustration der Dynamik zwischen Theorie und Erfahrung. Es ist nicht als Bewertung von Körpergewicht oder Lebensstil einzelner Personen gedacht. Die beschriebenen Reaktionen können unabhängig von individuellen Merkmalen auftreten.
												Angebote // Coaching
© 2025 epiCure | Alle Rechte vorbehalten. // © 2025 epiCure | all rights reserved.
Text, Bilder, Grafiken und Animationen auf diesen Seiten unterliegen dem Schutz des Urheberrechts.
Inhalte dieser Websites dürfen weder kopiert, verbreitet, verändert oder an Dritte zugänglich gemacht werden.