THEMEN // ISSUES
< \ > Unsere Wahrnehmung wird gezerrt und verzerrt, weil äußere und innere Einflüsse sie aus ihrer ursprünglichen Form ziehen und entstellen. Informationen sind nicht mehr klar und präzise, sondern fragmentiert und gestört. Das führt dazu, dass wir oft nicht mehr detektieren, was wirklich wichtig oder wahr ist, und uns unbewusst in einer verzerrten Realität bewegen. Gleichzeitig sind wir durch Überflutung ständig mit verfügbaren, aber oft unbrauchbaren Daten konfrontiert, was die kognitive Belastung weiter erhöht.
Verzerren: Epigenetische Einflüsse auf kognitive Filter
< / > Auf diese Verzerrung reagieren wir unterschiedlich: Manche versuchen, Informationen selektiv zu filtern oder zu ignorieren, andere adaptieren Stressmechanismen oder kognitive Dissonanz, um die innere Unstimmigkeit auszublenden. Das ständige Zerren zwischen Realität und Wahrnehmung führt zu Unsicherheit und Fehlinterpretationen. Unsere Fähigkeit, kritisch zu detektieren und zu eliminieren, wird dadurch eingeschränkt, was oft zu einer verstärkten Verfügbarkeit von falschen oder manipulierten Informationen führt.
Ver-zerrt: Stress moduliert neuronale Verarbeitung
< | > Um diese Verzerrungen zu minimieren und zu normalisieren, sollten wir unsere Wahrnehmung und Informationsverarbeitung bewusst integrieren und optimieren. Das bedeutet, gezielt Strategien zu entwickeln, die uns helfen, verfügbare Informationen besser zu filtern, zu variieren und zu gewichten. Kritisches Denken, Achtsamkeit und Reflexion können die Fähigkeit stärken, wirklich fügbar (anpassbar) mit Informationen umzugehen und Verzerrungen zu reduzieren. So schaffen wir eine ausgewogenere Balance zwischen dem, was verfügbar ist, und dem, was tatsächlich relevant und wahr ist.
Ver-zerrt: Wahrnehmung als dynamisches System
< /|\ > Das solltest du wissen: Verzerrungen entstehen häufig durch kognitive Mechanismen wie Selektive Wahrnehmung, Bestätigungsfehler und kognitive Dissonanz. Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, Informationen zu vereinfachen und zu ordnen, was oft unbewusst zu „Zerren“ an der Realität führt. Gleichzeitig sind wir in einer Ära der Informationsüberflutung, in der Verfügbarkeit nicht gleichbedeutend mit Nützlichkeit ist. Effektives Detektieren, Informieren und Eliminieren von relevanten Informationen ist deshalb eine Schlüsselkompetenz, die in der modernen Welt immer wichtiger wird.
Gen-Umwelt-Interaktionen prägen Realität
Studien zeigen, dass Neuroplastizität die Wahrnehmung verändern kann. Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrung, Lernen oder Umwelteinflüsse strukturell und funktionell anzupassen — was direkt beeinflusst, wie wir die Welt wahrnehmen.
Ein gutes Beispiel:
Studien zu sensorischer Deprivation oder Training (z. B. bei Blinden oder Musikern) zeigen, dass das Gehirn sensorische Areale umbaut und so die Wahrnehmung verändert.
Stress und Trauma können durch neuronale Umstrukturierung Wahrnehmungsverzerrungen verstärken (siehe Forschung zu PTSD und kognitiven Verzerrungen).
Konkret:
Eine oft zitierte Arbeit ist von Merzenich et al. (1983), die erstmals die kortikale Plastizität im somatosensorischen Cortex nachwiesen — Grundlage für viele spätere Studien zur Wahrnehmungsveränderung durch Neuroplastizität.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6646426/
Abstract (die Zusammenfassung) der Studie von Merzenich et al. (1983).
Sie beschreibt, wie nach einer Medianusnerv-Durchtrennung bei Affen die Bereiche im somatosensorischen Kortex, die vorher von diesem Nerv versorgt wurden, nach und nach von angrenzenden Nerven (Ulnar- und Radialnerv) „übernommen“ werden.
Wichtigste Punkte:
Nach der Nervendurchtrennung werden ursprünglich inaktive Kortexbereiche „freigeschaltet“.
Diese Bereiche reorganisieren sich über Wochen bis Monate und vergrößern ihre Repräsentation von neuen Hautarealen.
Die neuronalen Karten verändern sich dynamisch, zeigen eine hohe Plastizität und passen sich der veränderten sensorischen Eingabe an.
Das ist ein klarer Beleg, dass Neuroplastizität reale Wahrnehmung durch Umstrukturierung im Gehirn verändern kann.
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