THEMEN // ISSUES

Steine: Altlasten mit Denkmalstatus

< \ > Wir schleppen traumatische Erfahrungen, negative Glaubenssätze und destruktive Muster wie schwere Steine durchs Leben. Diese emotionalen Altlasten bestimmen unbewusst unsere Entscheidungen, Beziehungen und Lebenswege. Das Resultat: Wir bauen immer wieder dasselbe dysfunktionale Haus – mit denselben toxischen Beziehungsmustern, Selbstsabotage-Mechanismen und limitierenden Überzeugungen.

“Trauma ist wie ein guter Wein – wird mit den Jahren nur besser und prägt den Geschmack!”

< / > Statt die alten Steine loszulassen, rechtfertigen wir sie als Teil unserer Identität. Wir romanticieren unser Leid, sammeln weitere Verletzungen und verfestigen destruktive Glaubenssysteme. Diese Wiederholungsschleifen werden zu selbsterfüllenden Prophezeiungen – wir bestätigen kontinuierlich unsere negativen Erwartungen und verstärken dadurch die ursprünglichen Traumata.

“Warum heilen, wenn man auch ewig leiden und allen davon erzählen kann?”

< | > Minimiere den Einfluss alter Muster durch bewusste Reflexion. Normalisiere Traumata als verarbeitbare Erfahrungen, nicht als Identitätskern. Integriere neue Denkmuster und Verhaltensweisen systematisch in den Alltag. Optimiere deine mentalen Programme durch gezielte Intervention und variiere bewusst deine Reaktionsmuster auf bekannte Trigger.

“Loslassen ist wie Aufräumen – theoretisch wunderbar, praktisch ein Alptraum!”

< /|\ > Das solltest du wissen: Neuroplastizität ermöglicht Veränderung bis ins hohe Alter – das Gehirn kann neue Verbindungen binnen 66 Tagen festigen. Traumata werden in verschiedenen Gehirnregionen gespeichert und können durch EMDR, Somatic Experiencing oder Neurofeedback gezielt reprogrammiert werden. Epigenetik zeigt: Traumata vererben sich über 3 Generationen, können aber durch bewusste Intervention unterbrochen werden.

“Evolution hat uns Traumata gegeben – aber vergessen, die Gebrauchsanweisung mitzuliefern!”

Konkretes Beispiel: Maria trägt den “Stein” ihrer Verlassenheitsangst aus der Kindheit mit sich. Sie baut immer dasselbe “Beziehungshaus”: • Klammert sich an Partner • Wird überkontrollierend aus Angst
• Partner fühlen sich erdrückt und verlassen sie • Bestätigt ihre Überzeugung: “Alle verlassen mich”

Erst als Maria den alten Stein bewusst ablegt und neue Verhaltensmuster einübt (Selbstständigkeit, Vertrauen, gesunde Grenzen), kann sie ein funktionales Beziehungshaus bauen.



„Wenn du immer wieder das tust, was du immer schon getan hast, dann wirst du immer wieder das bekommen, was du immer schon bekommen hast. Wenn du etwas anderes haben willst, musst du etwas anderes tun! Und wenn das, was du tust, dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig anderes – statt mehr vom gleichen Falschen!“Paul Watzlawick, einem österreichischen Philosophen und Kommunikationswissenschaftler (1921–2007), und wird oft in Kontexten von Veränderung und Persönlichkeitsentwicklung zitiert.

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