THEMEN // ISSUES

Ei-m-perfekt: Vollkommen unvollkommen

< \ > Perfektionismus ist ein stiller Tyrann, der Menschen dazu treibt, unmögliche Standards zu erfüllen. Betroffene leiden unter chronischem Stress, weil sie niemals gut genug sind. Das führt zu Selbstkritik, Prokrastination und Burnout. Die Angst vor Fehlern lähmt sie komplett.

g: “Strebe nach Perfektion – dann hast du wenigstens einen Grund zu scheitern”

< / > Menschen mit Perfektionismus entwickeln Vermeidungsverhalten und Selbstzweifel. Sie schieben Aufgaben auf, weil das Ergebnis nie perfekt genug sein wird. Soziale Isolation entsteht, da sie Angst vor Bewertung haben. Der innere Kritiker wird zur dominierenden Stimme im Kopf.

g: “Du bist dein eigener schlimmster Feind – und leider auch der einzige, der immer da ist”

< | > Normalisiere Fehler als Teil des Lernprozesses. Minimiere übertriebene Ansprüche durch realistische Ziele. Integriere Selbstmitgefühl in den Alltag statt Selbstkritik. Variiere deine Bewertungskriterien – “gut genug” ist oft perfekt. Optimiere den Fokus auf Fortschritt statt Perfektion.

g: “Perfekt sein ist unmöglich – aber mittelmäßig schafft jeder”

< /|\ > Das solltest du wissen: Studien zeigen: Menschen mit hohem Perfektionismus haben höhere Burnout-Raten. Selbstakzeptanz reduziert Angststörungen. Perfektionisten brauchen länger für Aufgaben durch endloses Überarbeiten. Fehlerfreundlichkeit steigert die Kreativität. Japanisches Wabi-Sabi lehrt: Schönheit liegt in der Unperfektion.

g: “Fehler sind Beweise dafür, dass du es wenigstens versucht hast”

Konkretes Beispiel: Maria schreibt seit Wochen an einer E-Mail, weil jeder Satz perfekt sein muss. Sie realisiert: – Eine “gute” E-Mail heute ist besser als eine “perfekte” E-Mail nie – Ihr Chef braucht Infos, keine Literatur
– 80% Qualität in 20% der Zeit ist effizienter – Niemand wird die E-Mail einrahmen



Biologisch gesehen ist ein Ei ziemlich genial konstruiert – die ovale Form verteilt Druck optimal, die Schale schützt perfekt, und es enthält alles für neues Leben. Millionen Jahre Evolution haben es ziemlich gut hinbekommen.

Praktisch gesehen hat jedes Ei kleine “Makel”: unterschiedliche Größen, winzige Risse, ungleichmäßige Farbe, verschiedene Dottergrößen. Kein Ei gleicht dem anderen exakt.

Philosophisch betrachtet verkörpert das Ei das Wabi-Sabi-Prinzip: Seine Schönheit liegt gerade in der natürlichen Unperfektion. Die leichten Asymmetrien und Variationen machen es authentisch.

Also: Ein Ei ist funktional perfekt für seinen Zweck, aber individuell unperfekt in seinen Details – und genau das macht es zu einem perfekten Beispiel für gesunde Selbstakzeptanz.

“Das Ei macht sich auch keine Sorgen, ob es rund genug ist – es konzentriert sich aufs Brüten”



Das Wort „vollkommen“ kommt vom mittelhochdeutschen „volkomen“ bzw. althochdeutschen „folcuman“. Es setzt sich zusammen aus:

„voll“ → im Sinne von „ganz, vollständig“
„kommen“ → ursprünglich „ankommen, eintreffen, zu einem Ziel gelangen“

Wörtlich bedeutete es also: „zu seinem vollen Ziel gekommen“, also etwas, das seine vollständige, endgültige Form erreicht hat.

Später wurde daraus die Bedeutung „ohne Mangel, perfekt, vollständig“.

Angebote // Coaching