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Da-zwischen: Wahl, Wandel & Wachstum

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegt unser Wachstum und unsere Freiheit.“
Das Zitat wird häufig Viktor E. Frankl zugeschrieben, dem österreichischen Neurologen, Psychiater und Holocaust-Überlebenden, der die Logotherapie begründete.

Dazwischen: Raum für Wahl, Wandel & Wachstum

< \ > Im Alltag handeln wir oft automatisiert – zwischen dem, was uns widerfährt (Reiz), und dem, wie wir darauf reagieren (Reaktion), bleibt kein spürbarer Raum. „Zwischen“ und „dazwischen“ sind im Sprachgebrauch zwar alltäglich, aber ihr bedeutungstragender Charakter wird selten wahrgenommen. Gerade in einer Welt voller Reize verlernen wir, diesen Zwischenraum als bewusste Zone zu erkennen. Fehlt das Innehalten, übernehmen Impulse unser Verhalten – Freiheit und Entwicklung bleiben auf der Strecke.

Zwischen Reiz und Reflex – der Raum, den wir oft übersehen

< / > Wenn wir beginnen, den Raum dazwischen zu detektieren, erkennen wir: „Zwischen“ ist nicht Leere, sondern Möglichkeit. Sprachlich wie psychologisch verweist es auf Beziehung, Spannung und Potenzial. Frankls Aussage macht deutlich: Das „Dazwischen“ ist kein Nichts, sondern ein Raum zur Wahl. In dem Moment, in dem wir nicht sofort reagieren, sondern zwischen Wahrnehmung und Antwort verweilen, beginnt Selbstbestimmung. Das bloße Erkennen des Zwischenraums ist bereits ein Akt der Freiheit.

Vom Denken ins Handeln: Zwischenraum als Übungssache

< | > Die Lösung liegt im Normalisieren und Integrieren dieses Zwischenraums in unser Denken und Sprechen. Indem wir bewusst das „Dazwischen“ kultivieren, können wir emotionale, kommunikative oder gedankliche Reize verlangsamen und reflektiert beantworten. Dies lässt sich trainieren: durch Achtsamkeit, sprachliche Präzision und das aktive Schaffen innerer Räume. Wenn wir diesen Raum maximieren, fördern wir Selbstführung, Empathie und Resilienz – auf sprachlicher, emotionaler und sozialer Ebene.

Zwischen Theorie und Praxis – manchmal hilft auch ein Espresso

< /|\ > Das solltest du wissen:

⬡ Der Begriff „Zwischen“ ist nicht nur eine Präposition, sondern auch ein Ort des Möglichen – ein kognitiver Raum zwischen Impuls und Handlung.
⬡ Viktor Frankl sah in diesem Raum die letzte menschliche Freiheit: die Wahl der Reaktion unter allen Umständen.
⬡ Auch sprachlich lohnt sich der Blick: „Dazwischen“ verweist auf eine verdeckte Mitte, einen Raum, der nicht benannt, aber gespürt werden kann – ein Schlüssel zur achtsamen Kommunikation.
⬡ Wer diesen Zwischenraum trainiert, entwickelt Selbstwirksamkeit, statt sich vom Reiz überwältigen zu lassen – das gilt im Gespräch, in der Stressbewältigung und in Entscheidungen.


Zwischen” und “dazwischen” sind Wörter, die beide eine Position oder einen Zustand beschreiben, der sich in der Mitte von zwei oder mehreren Dingen befindet.

Zwischen ist eine Präposition und bedeutet:

  • In der Mitte von zwei Punkten, Objekten oder Zeitpunkten
  • “Das Buch liegt zwischen den beiden Heften”
  • “Zwischen München und Berlin”
  • “Zwischen 8 und 10 Uhr”

Dazwischen ist ein Adverb und bedeutet:

  • In der Mitte, in dem Raum oder der Zeit, die zwei Dinge trennt
  • “Hier sind zwei Häuser, und dazwischen ist ein Garten”
  • “Montag und Mittwoch – dazwischen ist Dienstag”
  • “Die beiden streiten sich, und ich stehe dazwischen”

Der Hauptunterschied: “Zwischen” verbindet sich direkt mit den Objekten (zwischen A und B), während “dazwischen” sich auf den Raum oder die Position bezieht, ohne die Objekte zu nennen. “Dazwischen” kann auch übertragen verwendet werden, zum Beispiel wenn man sich in einem Konflikt zwischen anderen Personen befindet.



Die Zwischenwelt ist der schmale Grat zwischen dem, was geht und gelöst werden muss, und dem, was kommt und erkannt werden will.

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