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Da-zwischen: Wahl, Wandel & Wachstum

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegt unser Wachstum und unsere Freiheit.“
Das Zitat wird häufig Viktor E. Frankl zugeschrieben, dem österreichischen Neurologen, Psychiater und Holocaust-Überlebenden, der die Logotherapie begründete.

Da-zwischen: Raum für Wahl, Wandel & Wachstum

< \ > Im Alltag handeln wir oft automatisiert – zwischen dem, was uns widerfährt (Reiz), und dem, wie wir darauf reagieren (Reaktion), bleibt kein spürbarer Raum. „Zwischen“ und „dazwischen“ sind im Sprachgebrauch zwar alltäglich, aber ihr bedeutungstragender Charakter wird selten wahrgenommen. Gerade in einer Welt voller Reize verlernen wir, diesen Zwischenraum als bewusste Zone zu erkennen. Fehlt das Innehalten, übernehmen Impulse unser Verhalten – Freiheit und Entwicklung bleiben auf der Strecke.

Achtung, jetzt wird’s philosophisch – aber keine Sorge, ohne Krawattenpflicht!

< / > Wenn wir beginnen, den Raum dazwischen zu detektieren, erkennen wir: „Zwischen“ ist nicht Leere, sondern Möglichkeit. Sprachlich wie psychologisch verweist es auf Beziehung, Spannung und Potenzial. Frankls Aussage macht deutlich: Das „Dazwischen“ ist kein Nichts, sondern ein Raum zur Wahl. In dem Moment, in dem wir nicht sofort reagieren, sondern zwischen Wahrnehmung und Antwort verweilen, beginnt Selbstbestimmung. Das bloße Erkennen des Zwischenraums ist bereits ein Akt der Freiheit.

Keine Angst, das ist keine Eso-Vorlesung – nur gesunder Menschenverstand mit Tiefgang.

Zeit, den Autopiloten mal auszuschalten und selbst das Steuer zu übernehmen.

< | > Die Lösung liegt im Normalisieren und Integrieren dieses Zwischenraums in unser Denken und Sprechen. Indem wir bewusst das „Dazwischen“ kultivieren, können wir emotionale, kommunikative oder gedankliche Reize verlangsamen und reflektiert beantworten. Dies lässt sich trainieren: durch Achtsamkeit, sprachliche Präzision und das aktive Schaffen innerer Räume. Wenn wir diesen Raum maximieren, fördern wir Selbstführung, Empathie und Resilienz – auf sprachlicher, emotionaler und sozialer Ebene.

Zwischen Reiz und Reaktion liegt nicht nur ein Raum – manchmal liegt da auch ein Espresso.

< /|\ > Das solltest du wissen:
👉 Der Begriff „Zwischen“ ist nicht nur eine Präposition, sondern auch ein Ort des Möglichen – ein kognitiver Raum zwischen Impuls und Handlung.
👉 Viktor Frankl sah in diesem Raum die letzte menschliche Freiheit: die Wahl der Reaktion unter allen Umständen.
👉 Auch sprachlich lohnt sich der Blick: „Dazwischen“ verweist auf eine verdeckte Mitte, einen Raum, der nicht benannt, aber gespürt werden kann – ein Schlüssel zur achtsamen Kommunikation.
👉 Wer diesen Zwischenraum trainiert, entwickelt Selbstwirksamkeit, statt sich vom Reiz überwältigen zu lassen – das gilt im Gespräch, in der Stressbewältigung und in Entscheidungen.


< \ > Reize aus der Umwelt – sei es Stress, Kritik, soziale Medien oder innere Impulse – treffen uns oft unmittelbar. Wenn wir automatisch reagieren, ohne innezuhalten, entsteht ein reaktiver Zustand. Diese Reflexe führen häufig zu unangemessenen Handlungen, emotionaler Unausgeglichenheit oder Konflikten. Der entscheidende Raum zwischen dem Reiz und unserer Reaktion bleibt dabei ungenutzt – und mit ihm unser Potenzial für bewusstes Handeln.

< / > Reaktion
Wird dieser Raum erkannt und bewusst betreten, gewinnen wir die Fähigkeit zur Selbststeuerung zurück. Statt impulsiv zu reagieren, können wir innehalten, wahrnehmen, reflektieren und dann erst handeln. Diese Art der bewussten Reaktion ist der erste Schritt zu persönlicher Entwicklung, innerer Freiheit und authentischem Verhalten. Der Raum wird somit zu einem Ort der Wahl, der Gestaltung und der Verantwortung.

< | > Lösung
Die Lösung liegt im Trainieren der Achtsamkeit: Wir können diesen Raum maximieren, indem wir lernen, uns selbst im Moment zu beobachten. Methoden wie Meditation, achtsames Atmen, Selbstreflexion oder das Notieren von Gedanken helfen dabei, den Reiz-Reaktions-Automatismus zu durchbrechen. So können wir die Zeit zwischen Reiz und Reaktion integrieren – als festen Bestandteil unserer Selbstführung. Das schafft Handlungsfreiheit, fördert emotionale Intelligenz und führt zu mehr innerem Frieden.

< /|\ > Das solltest du wissen:
👉 Der Satz stammt von Viktor E. Frankl, einem Holocaust-Überlebenden, Neurologen und Psychiater, und ist Teil seiner Philosophie der logotherapeutischen Freiheit.
👉 Die Fähigkeit, diesen Raum zu nutzen, ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine trainierbare Kompetenz – besonders durch achtsamkeitsbasierte Verfahren.
👉 In einer Welt ständiger Reizüberflutung ist dieser Raum oft verdeckt – ihn wieder freizulegen, ist ein Schlüssel zu echter Selbstbestimmung.

 


“Zwischen” und “dazwischen” sind deutsche Wörter, die beide eine Position oder einen Zustand beschreiben, der sich in der Mitte von zwei oder mehreren Dingen befindet.

Zwischen ist eine Präposition und bedeutet:

  • In der Mitte von zwei Punkten, Objekten oder Zeitpunkten
  • “Das Buch liegt zwischen den beiden Heften”
  • “Zwischen München und Berlin”
  • “Zwischen 8 und 10 Uhr”

Dazwischen ist ein Adverb und bedeutet:

  • In der Mitte, in dem Raum oder der Zeit, die zwei Dinge trennt
  • “Hier sind zwei Häuser, und dazwischen ist ein Garten”
  • “Montag und Mittwoch – dazwischen ist Dienstag”
  • “Die beiden streiten sich, und ich stehe dazwischen”

Der Hauptunterschied: “Zwischen” verbindet sich direkt mit den Objekten (zwischen A und B), während “dazwischen” sich auf den Raum oder die Position bezieht, ohne die Objekte zu nennen. “Dazwischen” kann auch übertragen verwendet werden, zum Beispiel wenn man sich in einem Konflikt zwischen anderen Personen befindet.

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