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“What-about-ism”: Ablenkungstaktik

In der Welt der Debatten und Diskurse ist eine Taktik besonders verbreitet: das “What-about-ism” (auf Deutsch könnte man es als “Aber-was-ist-mit-ismus” übersetzen). Es handelt sich dabei um eine Ablenkungsstrategie, bei der eine Person von einem spezifischen Thema ablenkt, indem sie auf ähnliche Situationen oder Probleme verweist, die mit dem Thema verwandt sind. Statt sich konkret mit den Vorwürfen oder Argumenten auseinanderzusetzen, versucht der Sprecher, die Diskussion auf andere Themen zu lenken.

“What-about-ism”: Eine Ablenkungstaktik in Diskussionen

Ein typisches Beispiel für “What-about-ism” zeigt sich oft in politischen Diskussionen. Angenommen, jemand kritisiert einen Politiker wegen Korruption. Anstatt sich mit den konkreten Vorwürfen gegen diesen Politiker auseinanderzusetzen, lenkt sein Verteidiger die Aufmerksamkeit auf die Korruption anderer Politiker. Das Argument lautet dann: “Ja, aber was ist mit XY? Auch sie sind korrupt.” Auf diese Weise wird versucht, die eigene Position zu relativieren und von der eigentlichen Frage abzulenken.

Diese Taktik ist jedoch nicht auf politische Debatten beschränkt. Sie kann in verschiedenen Kontexten auftreten, sei es in persönlichen Diskussionen, in der Medienberichterstattung oder in sozialen Medien. Das Ziel von “What-about-ism” ist es, die Verantwortung zu verschleiern oder Kritik zu relativieren, indem man auf andere Personen oder Situationen zeigt.

Jeder ist im Unrecht, nur nicht der Missetäter selbst.

Es ist wichtig zu erkennen, dass “What-about-ism” die eigentliche Diskussion verzerren kann, indem es vom Hauptthema ablenkt und die Aufmerksamkeit auf Nebensächlichkeiten lenkt. Statt sich mit den konkreten Argumenten oder Vorwürfen auseinanderzusetzen, wird die Diskussion in eine endlose Schleife von Vergleichen und Relativierungen geführt.

In Diskussionen ist es daher ratsam, sich auf das konkrete Thema zu konzentrieren und nicht von “What-about-ism” ablenken zu lassen. Indem wir uns auf die Fakten und Argumente konzentrieren, können wir eine konstruktive und sachliche Debatte führen, die zu einem besseren Verständnis und Lösungen führt. Letztendlich sollten wir uns nicht an Menschen orientieren, die schlechter sind als wir, sondern an denen, die besser sind, und danach streben, uns zu verbessern und zu lernen.

Die “Ja, aber…”-Taktik wird im Allgemeinen als eine Form des “Whataboutism” betrachtet. Es ist eine Art der Ablenkungstaktik, bei der auf ähnliche Themen oder Situationen verwiesen wird, um von einem bestimmten Thema abzulenken oder die Bedeutung dessen zu relativieren.

 

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