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3S: Drei Sphären – Körper. Geist. Gene.

Der Mensch ist ein ganzheitliches Wesen – bestehend aus mehreren Ebenen, die sich gegenseitig beeinflussen. Das 3S-Modell beschreibt drei zentrale Sphären, in denen unser Leben stattfindet:

1. Sphäre – Körper – unsere physische Ebene

Hier geht es um den Körper, seine Funktionen, Bewegung, Ernährung, Hormone und die allgemeine Vitalität. Alles, was man „anfassen“ oder medizinisch messen kann, gehört hierher.

2. Sphäre – Geist – unsere mentale und emotionale Welt

Diese Sphäre umfasst Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Stress, Bewusstsein und unsere inneren Erfahrungen. Der Geist beeinflusst, wie wir uns selbst und die Welt wahrnehmen.

3. Sphäre – Gene – unsere biologische Programmierung

Unsere Gene bestimmen bestimmte Anlagen – doch sie sind kein starres Schicksal. Über Epigenetik wissen wir heute: Unser Verhalten, unsere Gedanken und unsere Umgebung beeinflussen, welche Gene „angeschaltet“ werden – und welche nicht. Das geschieht ohne die DNA zu verändern, sondern über „Regler“ (z. B. DNA-Methylierung).

Beispiel: Ein starkes Trauma kann „epigenetisch vererbt“ werden – also über Generationen weiterwirken, selbst wenn das Ereignis vorbei ist.


Wichtig:

Diese drei Sphären sind nicht getrennt, sondern dynamisch miteinander verbunden. Wenn du z. B. Angst verspürst, wirkt das gleichzeitig auf deinen Körper (Herzklopfen), deinen Geist (Gedankenkarussell) und deine Gene (Stressregulation).


Alternative Triaden – je nach Thema oder Ziel

Je nach Anliegen oder Situation kann es hilfreich sein, unterschiedliche Dreiergruppen (Triaden) im TRIVIUM zu betrachten. Im Folgenden findest du einige Beispiele, die in verschiedenen Bereichen wie Coaching, Therapie oder spiritueller Arbeit Anwendung finden können:

  • Denken – Fühlen – Handeln
    (Klassisch in Psychotherapie: Wie du denkst, fühlst und handelst, hängt zusammen.)
  • Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
    (Biografisches Arbeiten: Woher komme ich, wo stehe ich jetzt, wo will ich hin?)
  • Körper – Seele – Geist
    (Spirituelle Sicht: Wie kann ich ganzheitlich im Einklang leben?)
  • Umwelt – Körper – Psyche
    (Ökologische Sicht: Wie beeinflusst meine Umgebung mein Wohlbefinden?)
  • Bewusstsein – Unterbewusstsein – Überbewusstsein
    (Tiefenpsychologie: Wie tief reichen meine inneren Anteile?)

Reflexionsfrage für dich als Klient:

Welche dieser Dreiheiten spricht dich an?
Oder möchtest du deine eigene Triade finden – eine, die deine Lebensrealität oder deinen inneren Weg gut abbildet?


„Wer sich nichts mehr vormachen lässt, hat wahrscheinlich schon einiges hinter sich.“ — Emst Ferstl


Die Epigenetik zeigt, wie Geist (Gedanken, Emotionen, Stress) und Körper (Umwelt, Ernährung, Verhalten) die Genexpression beeinflussen – ohne die DNA-Sequenz zu ändern.

Körper – die physische Struktur und Biochemie
Geist – psychische Zustände, Stress, Erfahrungen
Gene – die genetische Expression und deren Regulation

Klassisches Beispiel: Trauma kann über DNA-Methylierung an nachfolgende Generationen weitergegeben werden.

Diese Sphären sind dynamisch miteinander verbunden, nicht statisch getrennt.

Drei Sphären – drei Dimensionen des Menschseins:

Option 1: Körper – Geist – Gene

  • Körper-Sphäre: Physische Empfindungen, Bewegung, Vitalität
  • Geist-Sphäre: Gedanken, Bewusstsein, Wahrnehmung
  • Gen-Sphäre: Epigenetische Programmierung, Vererbung, biologische Codes

Option 2: Drei Gehirn-Sphären (Triune Brain)

  • Reptilien-Sphäre: Überleben, Instinkte, Kampf-Flucht
  • Limbische Sphäre: Emotionen, Bindung, Gedächtnis
  • Neokortex-Sphäre: Logik, Kreativität, Selbstreflexion

Die Verbindung zu den Spannungsfeldern: Jedes Spannungsfeld aus 2S wirkt gleichzeitig in allen drei Sphären:

  • “Ich fühle Angst/Mut” aktiviert alle drei Gehirn-Ebenen unterschiedlich
  • “Ich bin faul/fleißig” zeigt sich körperlich, geistig UND genetisch

3. Seele – Geist – Körper (spirituell-anthroposophische Perspektive)

  • Seele: Inneres Erleben, Sinn, Werte, Intuition

  • Geist: Denken, Verstand, Selbstbewusstsein

  • Körper: Stoffwechsel, Bewegung, physisches Leben
    → Diese Triade eignet sich gut für transpersonale Psychologie oder spirituelle Medizin.


4. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft (zeitpsychologisch / biografisch)

  • Vergangenheit: Prägungen, Traumata, Erinnerungen

  • Gegenwart: aktuelles Bewusstsein, Handlungsspielraum

  • Zukunft: Ziele, Projektionen, Potenziale
    → Spannend im Coaching, bei Veränderungsprozessen oder systemischer Aufstellungsarbeit.


5. Denken – Fühlen – Handeln (psychologisch-handlungsorientiert)

  • Denken: Kognition, Interpretation, Glaubenssätze

  • Fühlen: Emotionale Reaktion, Empathie

  • Handeln: Verhalten, Umsetzung, Ausdruck
    → Klassisch in Psychotherapie, Verhaltenstheorie, kognitive Verhaltenstherapie (CBT).


6. Umwelt – Körper – Psyche (ökopsychologisch / salutogenetisch)

  • Umwelt: soziale, ökologische, kulturelle Bedingungen

  • Körper: Gesundheitszustand, Ernährung, Bewegung

  • Psyche: Wahrnehmung, Resilienz, Selbstbild
    → Wichtig im Public Health, in der Prävention, Umweltmedizin.


7. Bewusstsein – Unterbewusstsein – Überbewusstsein (tiefenpsychologisch / spirituell)

  • Bewusstsein: rationale Kontrolle

  • Unterbewusstsein: Muster, Triebe, Schattenanteile

  • Überbewusstsein: höhere Einsichten, Inspiration
    → Für tiefenpsychologische oder integrale Modelle (Ken Wilber, C.G. Jung, etc.)


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